Freitag, 09.September
2016 – Wetterumschwung
Wie
sollen wir das bloß schaffen, rund 210 Kilometer beträgt die
heutige Fahrstrecke. Das sind wir ja gar nicht mehr gewohnt! Also
packen wir es an.
Anfangs
lief es ziemlich rund und wir konnten die Hälfte der Strecke schon
nach eineinhalb Stunden abhaken. Doch dann kam es wieder dicke. Stop
and go über weite Strecken. Das nervt!
Wenn
das nur alles wäre!
Aber
die englischen Straßen sind schon eine Besonderheit. Kilometerlange
Autobahnen wie bei uns; Fehlanzeige. Mal sind es bis zu vier
Fahrstreifen in einer Richtung, dann werden es zwei und zwischendurch
regelt auch mal eine Ampel den Verkehr. Auch Kreisverkehre scheinen
die Lieblinge der Nation zu sein. Ist das nun noch Autobahn, oder
schon wieder normale Landstraße? Wer weiß es. Und wenn es ganz
schmal wird, dann gibt es auch wieder eine Besonderheit: Fast immer
werden die Verkehrswege links und rechts durch hohe Büsche
eingerahmt. Man kann überhaupt nicht in die Landschaft schauen, da
man immer nur die „grünen Mauern“ sieht. Und eine ganz besondere
Gemeinheit: Sind die Fahrbahnen an sich schon schmal, so wird das
ganze noch einmal getoppt! Die schöne deutsche Wortschöpfung:
„eingeschränktes Lichtraumprofil“ wird hier bis zur Perfektion
angewendet!
Das Grünzeug ragt nach oben hin immer weiter in die
Fahrbahn hinein und macht sie noch schmaler als sie sowieso schon
ist. Immer mit dem linken Spiegel haarscharf am Gebüsch vorbei, und
wenn dann ein LKW von vorne kommt; die Luft anhalten und
die Aussenspiegel von den Ästen und Zweigen schön polieren lassen!
Als besonderes Schmankerl ragt dann auch mal ein einzelner,
vorwitziger Ast heraus und zielt genau auf das Spiegelgehäuse!
Damit
die Fahrt nicht zu langweilig wird, hat ein Wetterumschwung für
weitere Würze gesorgt: Es beginnt zu regnen, mal schwach, mal
stärker. Weiter Richtung Westen erklimmen wir auch einige Höhenmeter
und kommen bis „in die Wolken“. Starker Nebel behindert die
Sicht! Aber wir sind nicht alleine auf der Straße, sondern dichter
Verkehr erlaubt es uns, sich an den Rücklichtern des Vordermannes zu
orientieren. Als der Nebel sich dann endlich verzog, wurde dafür der
Seitenwind um so stärker und böiger.
Wir
hatten von Anne und Manfred schon gestern eine Ansage erhalten: Lasst
Euch Zeit, seid bitte nicht vor 14.00 Uhr am Ziel.
So
haben wir die Gelegenheit genutzt, auch mal einen englischen
„LIDL“-Supermarkt
zu besuchen. Natürlich nur, um die Zeit zu strecken und nicht zu
früh auf dem Campingplatz zu erscheinen! Dabei haben wir nur hier,
oder bei „ALDI“, überhaupt eine Chance mit unseren großen
Mobilen einen Parkplatz zu finden. So hat sich denn auch die halbe
Truppe bei „LIDL“ in Honigton versammelt und die Parkflächen für
die übrigen PKW´s stark reduziert.
Da
wir noch immer viel „Luft“ nach hinten hatten, nutzen wir die
Gelegenheit auch mal den Dieseltank wieder zu füllen. Auch hier eine
böse Falle: Das Dach der Tankstelle hatte nicht die, wie bei uns in
Germany, übliche Durchfahrtshöhe von vier Metern, sondern war
deutlich niedriger! Und kein Schild zeigte die wahre Höhe! So musste
Irmgard aussteigen und von außen schauen ob unser Mobil überhaupt
hindurch passt. Ein anwesender Trucker assistierte dabei. Gut, es
klappte. Aber viel Luft nach oben war nicht vorhanden!
Und kaum hatte
ich den Tankrüssel in den Einfüllstutzen eingesteckt, da parkte
auch der Bernd neben mir ein. Das Besondere auch hier: Bei 100 Litern
Diesel schaltete die Pumpe ab. Mehr Kraftstoff gibt es nicht! Also
erstmal zur Kasse, bezahlen, und dann ein zweites Mal tanken um den
Tank komplett zu füllen.
Und
damit ist die heutige Geschichte zu Ende, wir sind heil am
Campingplatz angekommen und von unseren Reiseleitern empfangen
worden.
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