Samstag, 27. August 2016

Samstag, 27.August 2016 - wir erreichen Frankreich


Samstag, 27.August 2016 – Irrfahrt bis zum Ende in Frankreich

Unsere Planung war so: Heute bis zum Camperpark Westende.
Die Strecke führte an Antwerpen vorbei, mit großer Staugefahr!
Aber unser NAVI wollte uns keine Alternativstrecke anbieten.
Also ab und durch! Und welche Freude, es lief alles glatt, die Kilometer wurden nur so runter gespult. Aber das dicke Ende sollte noch kommen!
Das Ziel, Camperpark Westerende, hatte es gleich doppelt fett in sich! Erstens verpasste ich eine Abzweigung. Das NAVI gab zwar an, dass ich rechts abbiegen solle, aber das wollte ich nicht so recht glauben. Eine rechtwinklige Abzweigung über eine Klappbrücke, die auch gerade für die Schiffahrt freigegeben war und für uns gesperrt. Also weiter. Die nächste Abzweigung wurde angezeigt, auch wieder nach rechts, aber die Verkehrsschilder sagten etwas anderes: vorgeschriebene Fahrtrichtung nach links! Oh je, das sieht ja merkwürdig aus. Eine verdammt schmale Fahrspur, die auch noch durch Randsteine eingegrenzt war. Doch plötzlich tauchte auf dieser Spur Gegenverkehr in Form von Radfahrern auf. Die forderten massiv ihr Recht auf freie Fahrt! Ich befand mich nämlich auf dem Fahrradweg! Oh, wie peinlich! Aber die haben hier auch Radwege, breit wie eine Landebahn. Sowas kennen wir bei uns in Old Germany gar nicht.
Aber die Irrfahrt ging weiter. Kurz vor dem Ziel befand sich eine Baustelle und improvisierte Hinweisschilder sollten uns zum Platz führen. Aber wir fanden ihn trotz voller Konzentration nicht!

Nun erreichte uns eine Nachricht von Karin und Bernd: „Der Platz ist voll belegt, wir müssen eine andere Möglichkeit suchen“. Die hatten das Ziel nämlich schon gefunden. Aber auch weitere Stellplätze in der Nähe waren voll belegt. Eine neue Strategie musste her! Die lautet nun: Wir fahren durch bis Calais und versuchen es an der Hafenmole.
Grenzübergang nach Frankreich


Auch hier war die Anfahrt ein echtes Abenteuer. Heute geht nichts normal. Immer nur um die Ecken, um Kreisverkehre, in enge Straßen. Mir wird schon ganz schwindelig. Das ist, wie Serpentinenfahren, nur im Flachland. Aber tatsächlich, wir erreichen den Platz und........ erleben ein grenzenloses Chaos! Keine Chance für uns. Und ehrlich, so wirklich möchten wir hier auch nicht übernachten.


Es ist laut, die Schiffsdiesel der Fähren sind deutlich hörbar und die angrenzenden PKW-Parkplätze sind auch bis zum letzten Millimeter ausgenutzt. Es scheint, die gesamte Bevölkerung von Calais trifft sich hier am Strand! Nee, hier bleiben wir nicht.

Wir sind uns einig, es geht nun zum Campingplatz, auf den sich die Reisegruppe am Mittwoch treffen wird. Nach wenigen Minuten laufen wir dort ein und begeben uns zur Anmeldung. Wir sind erleichtert, dass die heutige Odysse nun hier ein schönes Ende finden soll. Aber wie lautet ein Sprichwort? „Da hat einer die Rechnung ohne den Wirt gemacht!“
Was bedeutet denn das nun? Ganz einfach: Der Platz ist auch völlig ausgebucht und man will uns nicht aufnehmen!!!
Der französischen Sprache nicht mächtig, versuchen wir es in englisch. Der Chef versteht nur „Bahnhof“, die Emotionen gehen hoch. Aber eine freundliche junge Dame spricht sehr gut englisch. So können wir ihr unsere Problematik darlegen, und tatsächlich, es wird uns geholfen. Wir dürfen bleiben und versprechen, dass wir die nächsten Tage auch den Platz bei Bedarf wechseln. So erhalten wir je einen Stellplatz zugewiesen. Erleichterung auf ganzer Linie!!!


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