Unsere
Planung war so: Heute bis zum Camperpark Westende.
Die
Strecke führte an Antwerpen vorbei, mit großer Staugefahr!
Aber
unser NAVI wollte uns keine Alternativstrecke anbieten.
Also
ab und durch! Und welche Freude, es lief alles glatt, die Kilometer
wurden nur so runter gespult. Aber das dicke Ende sollte noch kommen!
Das
Ziel, Camperpark Westerende, hatte es gleich doppelt fett in sich!
Erstens verpasste ich eine Abzweigung. Das NAVI gab zwar an, dass ich
rechts abbiegen solle, aber das wollte ich nicht so recht glauben.
Eine rechtwinklige Abzweigung über eine Klappbrücke, die auch
gerade für die Schiffahrt freigegeben war und für uns gesperrt.
Also weiter. Die nächste Abzweigung wurde angezeigt, auch wieder
nach rechts, aber die Verkehrsschilder sagten etwas anderes: vorgeschriebene Fahrtrichtung nach links! Oh je, das sieht ja merkwürdig
aus. Eine verdammt schmale Fahrspur, die auch noch durch Randsteine
eingegrenzt war. Doch plötzlich tauchte auf dieser Spur Gegenverkehr
in Form von Radfahrern auf. Die forderten massiv ihr Recht auf freie
Fahrt! Ich befand mich nämlich auf dem Fahrradweg! Oh, wie peinlich!
Aber die haben hier auch Radwege, breit wie eine Landebahn. Sowas
kennen wir bei uns in Old Germany gar nicht.
Aber
die Irrfahrt ging weiter. Kurz vor dem Ziel befand sich eine
Baustelle und improvisierte Hinweisschilder sollten uns zum Platz
führen. Aber wir fanden ihn trotz voller Konzentration nicht!
Nun
erreichte uns eine Nachricht von Karin und Bernd: „Der Platz ist
voll belegt, wir müssen eine andere Möglichkeit suchen“. Die
hatten das Ziel nämlich schon gefunden. Aber auch weitere
Stellplätze in der Nähe waren voll belegt. Eine neue Strategie
musste her! Die lautet nun: Wir fahren durch bis Calais und versuchen
es an der Hafenmole.
Grenzübergang nach Frankreich |
Auch
hier war die Anfahrt ein echtes Abenteuer. Heute geht nichts normal.
Immer nur um die Ecken, um Kreisverkehre, in enge Straßen. Mir wird
schon ganz schwindelig. Das ist, wie Serpentinenfahren, nur im
Flachland. Aber tatsächlich, wir erreichen den Platz und........
erleben ein grenzenloses Chaos! Keine Chance für uns. Und ehrlich,
so wirklich möchten wir hier auch nicht übernachten.
Es
ist laut, die Schiffsdiesel der Fähren sind deutlich hörbar und die
angrenzenden PKW-Parkplätze sind auch bis zum letzten Millimeter
ausgenutzt. Es scheint, die gesamte Bevölkerung von Calais trifft
sich hier am Strand! Nee, hier bleiben wir nicht.
Wir
sind uns einig, es geht nun zum Campingplatz, auf den sich die
Reisegruppe am Mittwoch treffen wird. Nach wenigen Minuten laufen wir
dort ein und begeben uns zur Anmeldung. Wir sind erleichtert, dass
die heutige Odysse nun hier ein schönes Ende finden soll. Aber wie
lautet ein Sprichwort? „Da hat einer die Rechnung ohne den Wirt
gemacht!“
Was
bedeutet denn das nun? Ganz einfach: Der Platz ist auch völlig
ausgebucht und man will uns nicht aufnehmen!!!
Der
französischen Sprache nicht mächtig, versuchen wir es in englisch.
Der Chef versteht nur „Bahnhof“, die Emotionen gehen hoch. Aber
eine freundliche junge Dame spricht sehr gut englisch. So können wir
ihr unsere Problematik darlegen, und tatsächlich, es wird uns
geholfen. Wir dürfen bleiben und versprechen, dass wir die nächsten
Tage auch den Platz bei Bedarf wechseln. So erhalten wir je einen
Stellplatz zugewiesen. Erleichterung auf ganzer Linie!!!
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